Archive for November, 2020

Kommunikationsmedien

2020-11-23 23:45

Man hoppelt so leicht zwischen dem Teams-Meeting, dem Zoom-Call oder dem Chat-Fenster herum. Der alte Laptop stöhnt zwar unter der Last der modernen Kommunikationsmittel, aber man versteht gar nicht mehr, dass es irgendwie anders gehen soll. Das Haus darf man nicht verlassen, da ist diese dünne Faser, an der das soziale Leben hängt Grundversorgung mit Allem.

Bei der Entschlackung des Mobiltelefons sind entsprechend danach auch gleich die Kommunikationskanäle als erste wieder aktiviert worden. Das Jonglieren ist schon fast zwanghaft, denn jede Situation und jeder Kommunikationspartner hat ein anderes Idealmedium.

Auf den Boden zurückgeholt wurde ich heute dann in einem Test-Call wo die Begeisterung eines Teilnehmers für diese Art der Kommunikation komplett im Keller war, weil er eben nicht darin aufgewachsen ist, die Vorzüge des analogen Systems gewohnt ist und auch nur diese ausspielen kann.

Fazit der Gedanken: Erreichbarkeit zurückstellen und Fokus raufstellen. Worauf kommt es wirklich an und dem auch widmen. Dann findet man auch das ideale Medium. Und manchmal ist das tatsächlich das Zwiegespräch ohne Werkzeuge mit der Aufmerksamkeit für den anderen.

Covidioten

2020-11-22 23:42

Der Vorteil bei den Nazis und Kommunisten war, dass das Lager klar zuordenbar war. Covidioten werden die Extremisten zu beiden Seiten betitelt. Die Einen weil sie so panisch auf jede Begegnung oder Missachtung von Regeln reagieren, die Anderen, weil sie die Gefahr vehement leugnen und auf ihre Weise vor der Realität die Augen verschließen. Die breite Mitte hat sich bei uns dieses Wochenende gezeigt. Unaufgeregt, pflichtbewusst und ausdauernd haben die Bürger die Teststationen aufgesucht um einerseits für sich selber ein bisschen Gewissheit zu erlangen und für die Gesellschaft die Momentaufnahme der Datenlage zu liefern.

Die Fachleute können jetzt darauf aufbauend die nächsten Schritte setzen, die Covidioten werden auf beiden Seiten ihre Geschütze auffahren und zu schießen beginnen. Wirds gut werden: vermutlich. Eben weil oder trotzdem? Ansichtssache…

Entschlackung

2020-11-21 00:04

Das Mobiltelefon ist wirklich der verlängerte Arm des vernetzten Menschen und der Inselbetrieb abseits von Google, Apple, Amazon, Microsoft, Xiaomi, Huawei oder anderen Ökosystemen der Organisation macht zwar datenschutztechnisch frei, aber die Wartung wird dadurch auch freigestellt. Periodische Updates sind dann ab und zu Zitterpartie, bleiben mal liegen und geben, wenn erfolgt, dann dem Selbstwertgefühl einen richtigen Push.

Das große Problem war nicht mal das Update, sehr straightforward, alle Komponenten passend zusammengesucht und nach der Schritt-für-Schritt Anleitung durchgezogen. Die Herausforderung ist vielmehr das Rückholbar-machen der Daten für den unwahrscheinlichen Fall des Totalzusammenbruchs. Wo denn überall Puzzleteile stecken, die gern gesichert gehören. Der Schlüssel für WhatsApp gehört da noch zu den offensichtlicheren Artefakten. Abschließend schockierend ist dann nach dem Losstarten auf dem leeren Telefon welche Apps man doch gleich braucht. Wahrhafte Entschlackung sieht doch anders aus.

Erfolgspsychologie

2020-11-19 23:20

Zufällig über einen Vortrag von Vera Birkenbihl gestolpert (p1 & p2). Der Unterhaltungswert des Vortrags hebt einen häufig über die Tiefsinnigkeit hinweg und man überspringt ein paar der so dicht gepackten Gedanken. Sie betont zwar, dass sie pralle Regale bietet und man sich einfach rauspicken soll, was man brauchen kann, aber mir kommt vor, man kann kontinuierlich Neues rausnehmen. Zum immer wieder schauen…

Lernzyklus

02:14

Es trifft eine Erkenntnis ein, diese wird über ein Gedankengeflecht eingeordnet und in Abstimmung mit dem eigenen Weltbild verarbeitet, löst Reaktionen und Handlungen aus und in Reflexion der Erfahrung sieht man dann ob die Einordnung korrekt war oder einer Anpassung bedarf. In Recherche auf den Gedanken, den ich mir gemacht habe, spuckt das Netz beim Stichwort Lernzyklus die 4 Phasen nach Kolb aus, klingt natürlich viel besser als der Gedanken, den ich erst in Worte zu fassen versuchte und der mir jetzt biased auch nicht mehr richtig gelingen will.

Um die Kurve am Ende aber trotzdem zu bekommen, kurz auch die Begründung, wieso gerade der Begriff Lernzyklus in den Sinn gekommen ist. Weil es im Prinzip eine positive Feedbackschleife der Verstärkung der Hypothese gibt und eine negative Feedbackschleife, die eher zu einem Erkenntnisgewinn führt, weil sie zulässt, dass aus Gedankenmustern ausgebrochen wird und eine kritische Auseinandersetzung mit dem Weltbild erfolgt. Das Bild das mir vor Augen kommt ist die Schlussszene aus dem Kinderfilm Alles steht Kopf – Das Bedienpult wird massiv erweitert.

Positionierung

2020-11-17 23:44

Franz Josef Strauß hat ja schon gesagt: “Everybodyies darling is everybodies depp.” Die Lehren aus so einer Aussage sind vielfältig, aber als Denkanstoß vielleicht die Achsen anhand derer man sich orientieren kann: Zwischen Eremit und Superstar bewegt man sich auf einer Bekanntheitsskala, zwischen Misanthrop und Entertainer auf der Beliebtheitsskala, zwischen Schulabbrecher und Experte auf der Wissensskala und zwischen Nagelbrett und Mutter Theresa auf der Empathieskala. Jede Meinung, Diskussion und letztendlich Erkenntnis muss irgendwo eingeordnet werden, denn alle Regler lassen sich nicht bei jeder Aussage komplett nach rechts schieben und am Ende ist es unbewusster Zufall oder bewusste Entscheidung wo man als soziales Wesen Mensch sich einordnet.